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So stellen wir uns die Philippinen gerne vor.
Und es gibt sie auch wirklich, diese Traumstrände mit
tropischem Ambiente, immer warmen Wasser und noch wenigen Touristen.
Aber das ist noch lange nicht alles….
Das Bild entstand am 1. Mai, als ich zusammen Dondon , mit
unserem „Working Student“ nach Mantangale-Alibuag fuhr. An diesem, fast 2
Busstunden von Cagayan de Oro entfernten Touristenort arbeitet Pedio, einer
unserer Schützlinge den wir hier besuchten. Und anschließend genossen Dondon und ich also selbst den
Strand und die Einrictungen. Leider hatten wir aber nicht mal 2 Stunden Zeit
hierfür.
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Auf einer Hochebene in der Provinz Bukidnon, nur eine knappe Busstunde von Cagayan de Oro entfernt hat Del Monte riesige Ananas-Plantagen. Die Ananas-Felder reichen bis zu den Bergen; mit dem Bus fährt man kilometerlang nur an solchen Plantagen vorbei. Dazwischen sind dann Siedlungen für die Arbeiter, Fabriken, um die Früchte in Dosen zu bringen sowie Werkstätten für Instandhaltung der Fahrzeuge und Maschinen.
Kurz: Del Monte dominiert hier die ganze Gegend und ist natürlich ein gefragter Arbeitgeber in einer Region, wo die meisten Menschen überhaupt keine geregelte Arbeit haben.
Ich war hier am Samstag dem 29.April zusammen mit Minda und ihrem Freund Orlando. Orlandos Vater hat selbst hier gearbeitet, sodass er uns einiges Hintergrundwissen vermitteln konnte; so etwa der Umstand, dass de Ananaspflanze etwa ein Jahr benötigt um die fertige Frucht zu produzieren. Danach kann gleich wieder gepflanzt werden. Nur etwa alle vier Jahre benötigt der Boden zwei Monate Erholung.
Das Land hat aber nicht nur Ananas zu bieten ...
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Auf den Philippinen und insbesondere auf der Insel Mindanao wächst so ziemlich alles was man sich vorstellen kann und weil es keine ausgeprägten Jahreszeiten gibt kann man das ganze Jahr über ernten: Mangos, Orangen, Guaven, Dorias (die großen Früchte ganz links), Trauben, Bananen (sehr schmackhaft, nicht wie bei uns), Melonen, Lanzones (kleine sehr leckere Früchte), Kakao, Kaffee und natürlich Reis.
Es ist zunächst schwer vorstellbar, dass es in einem so paradiesischen Land so viel Armut gibt. Dieser Gegensatz wird dann sehr bildhaft, wenn genau vor diesem Fruchtstand eine bettelnde Frau mit Kind steht und andeutet, dass sie was zu Essen will.
Vielleicht ist ja gerade die Tatsache, dass hier die Natur immer und überall fast alles bietet, der Grund dafür dass man hier früher keine Lagerhaltung, Handel, etc. benötigte hat und damit sich bestimmte Bereiche, eben auch die Industrie, nie so entwickelt haben wie bei uns.
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Der „Jeepney“, ein Kleinbus, der ursprünglich aus umgebauten Jeeps entstand, ist das universelle Transportmittel. Dadurch, dass er nicht sehr groß ist, kommt er auch mit den chaotischen Verkehrsverhältnissen hier klar. Es gibt ihn mit den originellsten Aufmachungen, häufig auch mit einem naiven religiösen Spruch versehen. In der Nacht wird oft Musik angemacht und manchmal gibt es auch noch eine Lichtorgel.
Die Fahrt innerhalb der Stadt kostet 6 bis 7 Pesos, das sind 10 Euro-Cent. Wenn jemand ganz hinten sitzt, wird das Fahrgeld über die anderen Passagiere bis zum Fahrer durchgereicht; das Rückgeld geht dann ggf wieder den umgekehrten Weg zurück.
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Noch ein Jeepney, aber dieser
fährt über Land in eine andere Stadt. Solche Fahrten finden wegen der Hitze
meist in der Nacht statt. Außerdem sind die Fahrzeuge wie hier häufig übervoll.
Diese Leute haben, nach eigenen Aussagen, jetzt noch 2 bis 3 Stunden Fahrt vor
sich.
Ich selbst befand mich zum Glück
nicht in diesem Fahrzeug sondern nebenan in einem Taxi, das nur zufällig an der
selben Tankstelle hielt. Meistens sieht man solche überfüllten
Überland-Jeepneys nur fahrend, und da ist das Fotografieren immer
problematisch.
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„If you have cash, why do you walk ?”
(Werbespruch auf einem Motorella)
Neben den Jeepneys gibt es in der Stadt als öffentliche Verkehrsmittel noch die „Motorellas“. das sind Motorräder mit einem Anbau nach hinten der den Transport von ca 6 Passagieren zulässt (aber nicht bergauf) .
Und dann sind da noch die
Tricycles wie im Bild (In anderen Ländern auch Rikschas genannt). Diese sind
meistens Zubringer zu den Jeepneys. Das ganze System funktioniert wunderbar,
und jeder Filipino, der nicht ganz arm ist, fährt für ein paar Pesos von
überall nach überall und er geht kaum einen Schritt zu Fuß.
Die Fahrt kostet übrigens auch
nur 5-6 Pesos und geht meist nur über
ein par 1000 Meter. Der Fahrer eines Tricycles hat dieses in der Regel
gemietet, weil die Anschaffung sehr teuer ist. Die Tagesmiete kostet 80 Pesos,
ein neues Tricicle 70.000 Pesos ! Einen Fahrer bleiben am Ende eines Tages ca.
100 Pesos Gewinn übrig.
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Wo ist der Schatten ?
Cagayan
de Oro, 2. Mai 2006, um 11 :30: Die Sonne steht fast senkrecht im
Himmel, es gibt so gut wie keinen Schatten.
Ich hatte mich kurz vorher in der
Stadt verlaufen und wollte, da es fast Mittag war, an der Sonne die Himmelsrichtungen
festmachen. Aber diese stand genau über mir. Wo also ist Süden ?
Übrigens habe ich später ermittelt
dass die Sonne zu diesem Zeitpunkt nur wenige Winkelgrade vom Zenit entfernt
war – aber im Norden !
Cagayan liegt nämlich auf dem 9.
nördlichen Breitengrad und an diesem Tag steht die Sonne bereits senkrecht etwa
über dem 15. breitengrad, also Manila.
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“Death Anniversary“
Army (im gelben T-Shirt), eine Freundin Mindas (die Leiterin unseres Projekts, in der Mitte mit weißem T-Shirt) hat zu diesem Fest mit opulentem Essen eingeladen.
Auf die Frage nach dem Anlass sagte mir Minde, es handele sich um ein „Anniversery“, also Geburtstag.
Dann aber präzisierte sie: „Well, death anniversary. We celebrate the anniversary of the death day in order to keep the late relatives in mind.” Army’s Vater war vor 23 Jahren von der Abu Sayyaf ermordet worden.
Übrigens kamen im Laufe dieses Abends ( es war der 1. Mai) noch etwa drei bis vier mal so viele Gäste wie man hier auf dem Bild sieht.