München, den 13. April 2006

 

Liebe Freunde,

 

Nach einigen Monaten will ich mich wieder mal mit einigen Neuigkeiten von unserem Straßenkinderprojekt Gugma sa Kabataan auf Mindanao / Philippinen melden.

 

Mit etwas Verspätung möchte ich mich noch im Namen der Straßenkinder für die zahlreichen Spenden bedanken, die um Weihnachten bei uns eingegangen sind. Ein besonderer Dank geht an die Klöppelkinder von Neufahrn, die durch ihr Anklöpfeln bei den Häusern ihrer Gemeinde 1000 Euro für die Straßenkinder gesammelt haben.

 

Seit meinem letzten Rundbrief im Januar hat sich wieder einiges getan:

1)       Allgemeines

Mittlerweile betreuen wir zeitweise mehr als 40 Kinder in unser Zentrum.

Die Kinder können hier essen, sich waschen, spielen, basteln, malen, lesen, lernen. Sie werden hier medizinisch und psychologisch betreut und nach Möglichkeit wird der Schulbesuch und die begleitete Reintegration in die Familie organisiert.

Wegen der vielen Kinder mussten wir vor einigen Monaten in ein anderes Gebäude umziehen.

2)       Homepage

Unser ehrenamtlicher Mitarbeiter Rodney ( früher selbst ein Straßenkind, jetzt Medizinstudent), hat die Betreuung unserer Homepage übernommen und diese gründlich überarbeitet und erweitert.

Schauen Sie doch mal rein: www.gugma.org

3)       Summer Camp

In der Zeit vom 17. bis 21. April fahren 33 Kinder mit den Betreuern zum Summer Camp. Weil dies mehr Kinder sind als ursprünglich geplant, fehlen derzeit noch 15.000 Pesos ( ca 250 Euro).

Es wäre schön, wenn wir diese Lücke durch ein paar spontane Spenden noch schließen könnten.

(Balay sa Gugma e.V., Kontonummer 139 998 bei der  BBBank Karlsruhe, BLZ:   660 908 00, Stichwort : Summer Camp 2006 )

4)       Neues Haus für die Awitins

Ein guter Freund des Projektes hat zusammen mit einigen Bekannten einen größeren Geldbetrag gespendet. Es war sein Wunsch, dass damit einer Familie grundlegend geholfen wird. Minda und ich haben uns für die Familie Awitin entschieden, eine Witwe mit 5 Kindern, von denen eines gesundheitliche Probleme hat. Wegen der unzureichenden Wohnverhältnisse (Hütte mit nur einem Raum, keine Möbel, ein Topf als einziges Kochgeschirr) lebten die größeren Kinder größtenteils auf der Straße und gingen nicht zu Schule.

Mit dem Geld wird derzeit für die Awitins ein neues, großes und solides Haus auf eigenem Grund ( das war vorher nicht der Fall) gebaut, den Kindern wird der Schulbesuch ermöglicht und es wird ein kleiner Laden (Sari-Sari-Shop) für die Mutter als Einkommensquelle eingerichtet.

5)       Betten für die Kinder im Gefängnis

American Express hat für unser Projekt 1000 US-Dollar zur Verfügung gestellt. Mit dem Geld werden die Kinder im Gefängnis unterstützt. Ein Teil des Geldes wurde jetzt dafür verwendet, dass Betten für die Kinder gebaut wurden, sodass diese nicht mehr auf dem Boden schlafen müssen.

Abgesehen von der Unbequemlichkeit gab es in der Vergangenheit öfters ernsthafte Erkrankungen bis hin zur Todesfolge, weil die Kinder zum Teil auf dem nackten Betonboden, zum Teil auf dünnen Matten schliefen.

6)       Projektreise

Für die Zeit vom 22 April bis 5. Mai habe ich eine Reise zu dem Projekt geplant, die ich wie immer selbst finanzieren werde. Ich möchte mir die neuen Entwicklungen ansehen, Planungen für die Zukunft mitgestalten und vor allem das Geschehen wieder hautnah mit-er-leben.

„You must not loose the important feeling“  sagte mir mal eine frühere Mitarbeiterin.

Falls Sie ein Anliegen haben, das Sie mir mit auf dem Weg geben möchten, so will ich mich gerne darum kümmern.

 

Ich werde mich dann wieder aus Cagayan oder nach meiner Rückkehr melden.

Bis dahin Alles Gute und herzliche Grüße

Stefan Wolfenstetter